Genusspaddeln auf Neckar und Altrhein
15. Juli 2024
Die Klimaerwärmung betrifft auch uns PaddlerInnen. In den letzten Jahren hatten wir immer das Problem, dass im Sommer die Flüsse zu wenig Wasser hatten zum Paddeln. Jetzt bringt das Hochwasser auf Rhein und Bodensee unsere Pläne durcheinander. Bereits auf der Pfingstfreizeit konnten wir nicht auf Sauer, Prüm und Our paddeln, weil Hochwasser daraus Wildwasserflüsse gemacht hatten und wir mussten auf die Mosel ausweichen.
Am 7. Juli wurde die Rheinfahrt im Großkanadier von Maxau nach Philippsburg auf den Neckar verlegt. Bereits am 1. Mai waren wir auf dem Neckar von Bad Wimpfen nach Neckarelz unterwegs, dieses Mal booteten wir in Neckarelz ein und paddelten bis Zwingenberg. 11 PaddlerInnen sind zur Fahrt angetreten, im Großkanadier saßen 7 davon und 4 weitere paddelten mit ihren Kajaks. Das Neckarwasser floss friedlich dahin, kaum Schiffsverkehr, in Guttenbach wurden wir geschleust, mussten also nicht umtragen, Genusspaddeln pur.
Nachdem es erneut Regen und Unwetter gegeben hatte, wurde auch die Sommerfahrt des Kanukreises am Sonntag, den 14.7. nicht wie geplant von Rheinhausen aus auf dem Rhein, sondern kurzfristig von Huttenheim aus auf den Rußheimer Altrhein verlegt. Die Paddelfreunde Huttenheim verwöhnten uns mit einem Frühstücksbüfett: Zum Baguette gab es Käse, Wurst, Tomaten und Gurken, Kaffee und leckeren Nusszopf.
Gut gestärkt ging es dann direkt vom Bootshaus aus auf den Rußheimer Altrhein. Die Wasseroberfläche war ganz grün von den vielen Algen und Wasserpflanzen, so dass wir uns zunächst einen Weg durchs Grün suchen mussten. Eine ganz andere Art des Paddelns, aber bei schönstem Wetter ein Genuss, denn es gab viel zu Schauen.
Günter zeigte uns Wassernüsse, eine Pflanzenart der Familie der Weiderichgewächse. Diese Pflanze kommt in gemäßigten und subtropischen Gebieten Eurasiens und Afrika vor. In Deutschland ist sie „vom Aussterben“ bedroht und steht unter Naturschutz. Auf dem Rußheimer Altrhein gab es jede Menge.
Nach kurzer Paddelstrecke lichtete sich die Grünfläche und es ging landschaftlich schön weiter. Durch das Hochwasser gab es viel Treibholz, das zu umschiffen war, Wasserlinsen auf dem Wasser und Misteln in den Bäumen. Bald ging es in einen engen Seitenarm mit Urwaldfeeling. Auf der Wasseroberfläche liefen scharenweise Wasserläufer und auf schwimmenden Pflanzeninseln tummelten sich blaue sich paarende Libellen. Man spürte auch eine leichte Gegenströmung. Ein paar mutige PaddlerInnen setzten am Ende aus und überquerten den Damm in die Alte Minthe, paddelten über den Rhein wieder zurück zum Rußheimer Altrhein und zum Bootshaus. Einige ersparten sich das und paddelten die gleiche Strecke wieder zurück. Dabei entdeckten wir noch einen weiteren Genuss, nämlich reife türkische Kirschen, eine besondere Mirabellenart. Im Bootshaus endete die Tour mit einem deftigen Mittagessen: gebratene Maultaschen mit verschiedenen frischen Salaten und kühlen Getränken.
Wanderpaddeln muss nicht immer mit Adrenalinausschüttung verbunden sein, es darf auch mal ein Genießen in vollen Zügen sein. Ein schöner Sonntag auf dem Wasser in bester Gesellschaft von lieben Menschen.
Vom 26.-31.Juli geht es nach Itznang an den Bodensee, der ebenfalls gut gefüllt ist. Der Campingplatz war vor kurzem noch mit Wasser überschwemmt. Hoffen wir auf gutes Wetter, damit die Zeltwiese bis dahin wieder freigegeben ist.
Eure Genießerin
Brigitte